Aufruf zum 70. Jahrestag der Befreiung

vom deutschen Faschismus am 8. Mai 1945

 

Kundgebung am 8. Mai 2015 · Neue Wache, Unter den Linden 4 · Berlin


Dank Euch, Soldaten der Anti-Hitler-Koalition

 

Vor 70 Jahren endete der zweite Versuch, »Made in Germany« die Welt zu erobern, vor den Gewehrläufen der Roten Armee. Die Anti-Hitler-Koalition beendete den von deutschen Konzernen wie Thyssen, Krupp, Siemens, Daimler, Deutsche Bank installierten und von der Bevölkerung in so schrecklicher Breite getragenen deutschen Faschismus.

 

Die Anti-Hitler-Koalition beendete das bis heute schrecklichste Verbrechen an der Menschheit: den von Deutschland industriell durchgeführten Massenmord an den Juden und den zu Juden erklärten. Wer den deutschen Faschisten in Feindschaft gegenüberstand, wen sie zum Feind der »deutschen Volksgemeinschaft« erklärten, wurde geächtet, vertrieben, gequält, vernichtet auf tausend Arten.

Sbasibo – Thanks – Merci!

 

Die Anti-Hitler-Koalition, allen voran und unter den größten Opfern: die Sowjetunion, machte damit Schluss und trat zu Boden, was zu Boden gehört: Nazideutschland, das 55 Millionen Ermordete und einen Kontinent in Trümmern hinterließ.

 

Der deutsche Militarismus lag in den Staub gestampft, durch das größte Teamwork der Menschheitsgeschichte. Seither gedenkt man weltweit der Opfer des deutschen Faschismus        und feiert diesen Tag als Sieg des Lebens über die Barbarei.

Nieder mit der Bundeswehr und ihren Auftraggebern

 

Die BRD jedoch hat am 8. Mai nichts zu bedenken, niemandes zu gedenken, erst recht niemandem zu danken. Denn Deutschland muss eine neue Geschichte schreiben. Daran gearbeitet wird seit 70 Jahren. Auschwitz soll nicht länger ewiges Mahnmal für die Taten des faschistischen Deutschland sein, sondern Rechtfertigung für neue Waffengänge der Bundeswehr für deutsche Interessen weltweit.

 

Das Einreißen der Nachkriegsgrenzen ermöglichte der BRD einen Vernichtungsfeldzug gegen die Deutsche Demokratische Republik und ihr antifaschistisches Gedenken. Was seitdem an Relativierung der deutschen Geschichte »geleistet« wird, spiegelt sich deutlich in der Zerstörung der von der DDR in der Neuen Wache geschaffenen »Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus und Militarismus« und Installation einer »Zentralen Gedenkstätte der BRD für die Opfer des Krieges und der Gewaltherrschaft«.

Das Einreißen der Nachkriegsgrenzen, die einen erneuten deutschen Überfall unmöglich machen sollten, ließ den Handlungsspielraum des deutschen Militarismus wieder explodieren. Eine von Nazi-Generälen aufgebaute und heute von ihren Zöglingen geführte Bundeswehr führt wieder Krieg. Ihr Auftrag, ihre Auftraggeber sind dieselben: die Siemens, Daimler, Deutsche Bank. Ging es 1939 beim Überfall auf die Welt um den Weizen der Ukraine, das Öl des Kaukasus – um alles, was für Profit auszubeuten war, so geht es heute um nichts Anderes. Heute nennt man es die »Aufrechterhaltung des freien Welthandels« und den »Zugang zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt«.

 

Wer an die Befreier erinnert, der Opfer gedenkt und die Täter beim Namen nennt, fällt den deutschen Kriegsplänen in den Arm. Erinnern heißt kämpfen, um zu erfüllen, was uns aufgetragen wurde von den so wenigen Überlebenden: Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus! Die Geschichte der Bundeswehr zeigt, dass beides nicht zu trennen ist.

 

   

Dank Euch, Soldaten der Anti-Hitler-Koalition!

Nieder mit der Bundeswehr und ihren Auftraggebern!


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